Bis heute
ist das Frühwerk von Charlotte Posenenske noch nicht
öffentlich gezeigt worden. Die Erstpräsentation
des malerischen Werks aus der Zeit bis 1965 war einer der
beiden Gründe, die Ausstellung und den Katalog zu realisieren.
Zweitens meinen wir, mit der Ausstellung eine Kontinuität
in ihrem Gesamtwerk belegen zu können.
Trotz des
offensichtlichen Bruchs zwischen Früh- und Spätphase
ist ein konstruktives Interesse am Raum durchgängig erkennbar.
Um dies zu verdeutlichen, werden der Malerei Objekte aus dem
schon bekannten Spätwerk gegenübergestellt. Der
Katalog dokumentiert die entscheidenden Arbeiten der ersten
Phase. Er versteht sich als Ergänzung zur Publikation
des Museums für Moderne Kunst, Frankfurt am Main, der
den Werkabschnitt bis 1968 zeigt.
Damit ist
das Oeuvre der Künstlerin vollständig präsentiert.
Ihr Ansatz zeitlich parallel zur amerikanischen Minimal
Art und Pop Art ist radikal, eigenständig und
der europäischen Tradition verpflichtet. Charlotte Posenenske
entwickelt ihr Werk in ungeheurer zeitlicher Komprimiertheit
von ihrer Auseinandersetzung mit Cézanne und Mondrian
bis hin zur Concept Art.
Als sie
mit ihrer Kunst an die Grenze zu gesellschaftlichen Fragen
stößt, erkennt sie ihr künstlerisches Konzept
als abgeschlossen und beendet ihre kurze Karriere in entschiedener
Kompromisslosigkeit. Ihr künstlerisches Programm und
ihre politische Überzeugung führen sie zu den Gesellschaftswissenschaften.
Der Verzicht auf die Kunst ist ihr nicht leicht gefallen.
Mein Dank
gilt allen Beteiligten, im besonderen Burkhard Brunn sowie
Gert Mattenklott, Rolf Lauter, Hans Sworowski, Olaf Rahlwes
und der Hessischen Kulturstiftung.
Konstantin
Adamopoulos
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